
Die Baufinanzierung bei Senioren und Selbstständigen hat Besonderheiten und Herausforderungen. Die Ankündigung des Sondervermögens der möglichen neuen Bundesregierung hat Anfang März für Bewegung im Zinsmarkt gesorgt.
Einige Banken haben nach Bekanntgabe ihre Bauzinsen nach oben angepasst, sodass binnen kurzer Zeit Steigerungen von bis zu 0,5 Prozentpunkten zu sehen waren. Nicht wenige Finanzierungsanfragen mussten aufgrund der veränderten Zinslage auf einen neuen Prüfstand gestellt werden. Doch Grund zur Panik besteht nicht.
Historisch betrachtet befinden wir uns mit den aktuellen Bauzinsen immer noch auf einem guten Niveau. Am Standort Berlin begleiten wir bei Dr. Klein täglich Menschen auf ihrem Weg, sich den Wunsch von Wohneigentum zu erfüllen – auch solche, deren Lebenssituation oder Erwerbstätigkeit eine besondere Beratung benötigt. Selbstständige oder Senioren zählen zu den Spezialfällen in der Baufinanzierung, bei denen zwar mehr Anforderungen erfüllt sein müssen, aber ein Immobilienerwerb trotzdem möglich ist.
Ältere Kaufinteressierte und Selbstständige: Das ist Banken bei der Baufinanzierung wichtig
Immobilienkäuferinnen und -käufer jenseits der 50, brauchen keine Hemmungen zu haben, dass eine Baufinanzierung aufgrund ihres Alters von vorherein abgelehnt wird. Ein Höchstalter gibt es nicht, auch wenn Banken sich an die EU-Wohnimmobilienkreditrichtlinien halten und hiernach häufig den 75. Geburtstag als Maßstab wählen, an dem ein Kredit vollständig getilgt sein sollte.
Für Banken zählen ältere Kaufinteressierte zu einer relevanten Zielgruppe, da bereits etwas Vermögen vorhanden ist. Zwar liegen die Anforderungen bei einem Immobilienkauf recht hoch, da mehr Eigenkapital und Sicherheiten notwendig sind, doch es gibt verschiedene Wege, eine Finanzierung auch im Alter auf sichere Beine zu stellen.
Herausfordernd, aber nicht minder realisierbar, sieht es bei den Selbstständigen aus. Hier schauen Banken genau hin, da sie aufgrund eines schwankenden Einkommens sicherstellen müssen, dass ein Immobiliendarlehen zurückgezahlt werden kann. Es gibt jedoch genügend Bankpartner, die gerne Selbständige finanzieren. Um ihre Bonität zu belegen, sollten diese gut vorbereitet sein, um einen erfolgreichen Abschluss zu erzielen. Banken erwarten, dass Selbstständige die Bilanzen der vergangenen drei Jahre vorlegen, also von 2021, 2022 und 2023. Wer die Steuererklärung und den Steuerbescheid für 2023 mitbringt, hat zusätzliche Vorteile.
Im Blick: Veränderte Bedingungen bei der Kreditvergabe
Die Bankenlandschaft hat sich verändert. Vor rund zehn Jahren konnte der Großteil der vermittelten Finanzierungen am Berliner Standort über zehn bis 15 Bankpartner abgewickelt werden. 2024 waren ca. 75 Bankpartner nötig, um alle Wünsche unserer Kundinnen und Kunden erfüllen zu können. Die Anforderungen an Objekt- und Bonitätsunterlagen sind umfangreicher geworden.
Leider gibt es häufig Verzögerungen, weil bemaßte Grundrisse von Fachleuten, eine Wohnflächenberechnung oder ein gültiger Energieausweis fehlen. Hier und da fordern Banken auch eine Baulastenauskunft. All das sind Mindestunterlagen, um eine Finanzierungsanfrage in die Wege zu leiten. Ähnliche Herausforderungen gibt es bei der Wertermittlung einer Immobilie. Hier beobachten wir Differenzen bei den Kreditinstituten.
Die Bearbeitungszeiten variieren derzeit stark und liegen zwischen einem und 30 Tagen. Bei Banken mit kurzer Bearbeitungszeit muss in der Regel mit einem Zinsaufschlag von 0,15 bis 0,5 Prozent gerechnet werden. Gegebenenfalls lohnt sich aber eine etwas höhere Kreditrate, um sich das Wunschobjekt zu sichern.
Eilt es nicht, sollten sich Kaufinteressierte gut beraten lassen, ob akuter Handlungsbedarf besteht. Sofern es von Verkäuferseite jetzt schnell zu einem Abschluss kommen muss, sollte diese kurzfristig zu Preisreduzierungen bereit sein.

Dr. Klein Privatkunden AG
Michael Keller
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